Ausstellung der Mittwochs-Maler; Vernissage am 15. September 2018

Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren,

im Namen des Vorstands und der Mitglieder des Vereins „Kunstfreunde Donauwörth“ begrüße ich Sie sehr herzlich bei dieser Vernissage.

 

Die Mittwochs-Malerinnen und –Maler zeigen Aquarelle, die im Zusammenhang mit der Kursteilnahme in der VHS bei Herrn Jürgen Timm geschaffen worden sind. Wir Kunstfreunde freuen uns, dass in unserem Ausstellungsturm die Besucherinnen und Besucher ein paar Tage lang so viele schöne Arbeiten zu sehen bekommen.

 

Interessant ist, dass die Bilder so vielfältige Sehweisen und Gestaltungsvarianten zeigen, wo doch die Maler/innen denselben Kurs besucht haben und bei demselben Kursleiter Techniken erlernt oder vervollkommnet haben. Der gestrenge Herr Jürgen Timm hat ihnen die Technik der Aquarellmalerei vermittelt.

„Das Aquarell,“ sagt der Fachmann Walter Koschatzky, „steigert sich im Prinzip vom hellsten zum dunkelsten Ton, behält das Weiß des Papiers als Licht frei und baut sich lavierend in lasierenden Schichten auf, so dass im Regelfall das Anlegen der zarten, leichten Farben – zumindest in kühlen Tönen und daher als Luftton, Ferne oder Atmosphäre – den Anfang bildet, wonach die warmen, satteren Lokal- oder Reflexfarben folgen, bis schließlich die dunklen Töne im tiefsten Schatten den Abschluss bilden.“

 

Die lasierte Farbe erzeugt eine gewisse Leichtigkeit, die sich nicht so sehr als körperhaft, sondern als atmosphärisch empfinden lässt. „Solche Malerei,“ so Koschatzkay „ist befähigt, Phänomene mitzuteilen, die nicht so im Körperlich-Greifbaren, in der Realität, sich erfüllen, sondern deren Wesen im Flüchtigen, Plötzlichen, wenn man so will, in einer geistigen oder gedanklichen Erlebniswelt beruht. Erscheinungen, wie sie rasch auftauchend und vergehend in der Natur vorkommen, die die Künstlerin / der Künstler spontan festhält und so nacherlebbar macht.

 

Die Vielfalt, die wir bei dieser Ausstellung beobachten, ist also der Eigenart der Aquarellmalerei zu verdanken: Das Spontane, statt eines überlegten Reflektierens, ist es, das unmittelbar Erlebte, statt des intellektuell Gebauten, das hier seine Mittel findet.

 

So tritt die Aquarellmalerei immer dann am stärksten in Erscheinung, wenn nicht die rationale Durchdringung der Welt und ihre Zerlegung in Einzeldinge zum Ausdruck gebracht wird, sondern die emotionale Erregung eines Menschen vor dem Ganzen, das Erlebnis von Natur, das Erfahren von Wirklichkeit, das Berührtwerden von einer Wahrnehmung.

 

Ich wünsche Ihnen schöne, neue Erlebnisse beim Ansehen dieser Bilder und unterhaltsame Gespräche.

 

***